Grenadill Holz Dalbergia melanoxylon

Herkunft, Verwendung
Der botanische Name sagt schon einiges: Grenadill, das Holz aus dem Ihr Holzblasinstrument gebaut wurde, gehört in die Dalbergia-Verwandtschaft, zusammen mit so berühmten Hölzern wie Palisander oder Königsholz. Und „melanoxylon“ bedeutet schlicht „Schwarzholz“.

Unter diesem Namen brachten die portugiesischen Entdecker, ständig auf der Suche nach ebenholzähnlichen Arten, das Holz an den heimischen Königshof. Immerhin hatten sie damit das nach Ebenholz dunkelste, wiewohl nicht völlig schwarze Holz „eingeführt“. Auf Ebenholz beziehen sich auch französische Bezeichnungen wie „Ebene de Mozambique“, zugleich wird hier die Herkunft angesprochen.

Grenadill wächst in den Trockenwäldern von Südostafrika, vor allem jedoch in den ostafrikanischen Gras-Savannen, dort liegen die Hauptlieferländer.

Man schätzt Grenadill für Holzblasinstrumente besonders wegen seiner harten, glatten Oberfläche und seiner Feuchteunempfindlichkeit. Als Instrumentenholz dürften es bereits die portugiesischen Musikanten entdeckt haben.

Gewinnung, Ökologie
In den dünn besiedelten Wuchsgebieten der lichten Savanne Ostafrikas kundschaften spezialiserte „Treefinder“ geeignete Grenadill-Stämme aus. Schwierig gestaltet sich weniger die Suche an sich, weil Dalbergia melanoxylon recht häufig vorkommt, als vielmehr die Auswahl. Die Bäume überstehen auch lange Trockenperioden ohne Probleme, gleichen aber oft eher Sträuchern und wachsen allenfalls zu 10 m Höhe und 60 cm Durchmesser heran – mit zumeist sehr unregelmäßigen, krummen und „spannrückigen“ Stämmen. Wobei die pure Größe oft täuscht: über Termitenhügeln mit ihrem inneren Feuchtetransport wachsen äußerlich stattliche Exemplare. Leider sind sie innen hohl.

Dennoch finden sich unvergleichlich mehr brauchbare Bäume als die Instrumentenbauer und die anderen Verarbeiter der Welt benötigen.

Die ausgewählten Bäume werden von einheimischen Arbeitsgruppen mit der Motorsäge gefällt, anschließend mit LKW’s zu Sammelplätzen, gegebenenfalls zum Sägewerk oder direkt zum Überseehafen geschafft. An einer der Stellen besichtigt der Fachimporteur die Ware oder die Stämme, sortiert sie und trifft seine Auswahl, Verwendungszweck gebunden.

In unserem Fall erfolgt die Verladung nach Hamburg, wo in Spezialeinschnitten Grenadill-Kanteln erzeugt werden, die an die Verarbeiter geliefert werden.

Versorgungsprobleme sind bei Dalbergia melanoxylon, das sich leicht aussamt und aus Naturverjüngung nachwächst, nicht zu befürchten. Die Probleme allerdings stellt die zunehmende Brennholznutzung dar: Grenadill hat einen besonders hohen Heizwert und lässt sich im frischen Zustand dank des Ölgehaltes per Streichholz unmittelbar anzünden. Zum Glück jedoch ist die Bevölkerungszahl sehr niedrig.

Holzeigenschaften
So schwarz wie das Ebenholz aus dem Märchen von Schneewittchen sieht Grenadill nicht aus. Doch reicht ^

Literatur: „Holz als Rohstoff für den Musikinstrumentenbau“, Dr. Hans Georg Richter, Moeck Verlag, Celle